Tierversuche – nichts für Naturkosmetik

Tierversuche für Kosmetik sind mittlerweile bei uns verboten. Doch lässt die seit 2009 geltende EU-Kosmetik-Richtlinie viele Schlupflöcher zu. Deshalb gibt es das Häschen mit der schützenden Hand, das bekannteste Siegel für „garantiert tierversuchsfrei“. Warum es die meisten Naturkosmetik-Produkte nicht haben und dennoch garantiert tierversuchsfrei sind, erfahren Sie bei Hautbalance.

Für echte Naturkosmetik Hersteller gehört es zum Selbstverständnis, dass für die von ihnen verwendeten Inhaltsstoffe keine Tierversuche angestellt werden. So wie bei Weleda garantieren auch die anderen Firmen zertifizierter Naturkosmetik dafür, dass „weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung Tierversuche in Auftrag gegeben oder durchgeführt werden.“ Für Annemarie Börlind ist klar, dass die natürliche Schönheitspflege mit Systemohne Tierextrakte stattfindet.

 

Der österreichische Gesichtspflege-Spezialist ambient hat gar den Satz geprägt: „Ich lasse nur Zutaten auf meine Haut, die Gesund zu essen wären!“ Damit liegt die gute Hautverträglichkeit nahe, dennoch sagt ambient noch mal deutlich: „Tierversuche lehnen wir strikt ab.“ Dr. Hauschka widmet dem Thema Tierversuche eine eigene Seite auf seiner Website und fordert von den Lieferanten neuer Rohstoffe die Bestätigung, dass „weder durch den Lieferanten selbst, noch durch ein mit ihm in Verbindung stehendes Unternehmen, oder in seinem Auftrag nach dem 1. Januar 1998 für diese Rohstoffe Tierversuche durchgeführt wurden.“

Tierschutzgesetze und Kosmetik

Am 1. Januar 1998 kam endlich die Regelung, wofür Tierschützer und Naturfreunde jahrzehntelang gekämpft hatten: das deutsche Tierschutzgesetz verbot Tierversuche für die Entwicklung neuer Kosmetik-Rezepturen. Seit 2004 galt die deutsche Regelung für die ganze Europäische Union: fertige Kosmetik durfte nicht in Tierversuchen getestet werden. Seit 2009 dürfen innerhalb der EU auch keine neuen Inhaltsstoffe für Kosmetika tierversuchsgetestet werden.

Das Schlupfloch: damit können immer noch Rohstoffe uneingeschränkt an Tieren getestet werden, solange sie nicht nur für Kosmetik, sondern zum Beispiel auch für Arzneimittel eingesetzt wurden.

2013 soll es das EU-Gesetz auf den Verkauf ausgeweitet werden: innerhalb der Europäischen Union soll keine Kosmetik erhältlich sein, für die irgendwo, auch nicht außerhalb der EU, ein Tierversuch durchgeführt wurde.

Doch was ist, wenn eine Kosmetikfirma diese Gesetze einhält – aber in wirtschaftlicher Abhängigkeit zu einem Unternehmen steht, das Tierversuche durchführt oder in Auftrag gibt? Wie es zum Beispiel bei Pharmaunternehmen Gang und Gebe ist?

Das Häschen und die schützende Hand

Der deutsche Tierschutzbund und der Internationale Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik entwickelten deshalb gemeinsam dieses Siegel: das Häschen und die schützende Hand. Zusätzlich zur Tierversuchsfreiheit von Rohstoffen und Endprodukten verlangt es, dass keine Inhaltsstoffe Verwendung finden, die durch Tierquälerei gewonnen oder für die Tiere eigens getötet werden. Also kein Nerzöl, Walrat, Zibet und Schildkrötenöl, keine Seidengewinnung aus Seidenkokons und keine Gewinnung von rotem Farbstoff aus Cochenille-Läusen für Lippenstifte und Make up.

Es ist das bekannteste Siegel für garantiert tierversuchsfreie Kosmetik. Hersteller, die zwar die eigenen Produkte tierversuchsfrei halten, aber in wirtschaftlicher Abhängigkeit zu einem Unternehmen stehen, das Tierversuche durchführt oder durchführen lässt, können dieses Siegel nicht bekommen. Sollten Hersteller dazu falsche Angaben machen, droht eine Vertragsstrafe.

Es gibt heute 8.000 Substanzen, die für die Herstellung von konventioneller Kosmetik zugelassen sind und die kombiniert werden können. Tierversuche sind deshalb auch unabhängig von der Gesetzeslage schlichter Unsinn.

Sollen dennoch neue Stoffe getestet werden müssen, dann sind Prüfmethoden an Zellkulturen und künstlichen Substanzen sowie Tests der fertigen Kosmetik an freiwilligen Versuchspersonen heutzutage das Mittel der Wahl.

Das Häschen und die Naturkosmetik

Von den bekannten Naturkosmetik Herstellern haben sich nur Martina Gebhardt, Primavera Life, Provida und Sanoll mit diesem Siegel auszeichnen lassen.

Denn: eine Kosmetik, die das Logo mit dem Häschen und der schützenden Hand auf der Verpackung trägt, muss nicht Naturkosmetik sein.

Für die meisten Naturkosmetik Hersteller geht es daher in erster Linie darum, eines der bekannten Naturkosmetik Siegel zu haben. Bei denen ist Tierversuchsfreiheit selbstverständliche Voraussetzung. In den Richtlinien des BDIH-Siegel für kontrollierte Naturkosmetik heißt es: „Weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung oder Prüfung der Endprodukte dürfen Tierversuche durchgeführt oder in Auftrag gegeben werden. Der Einsatz von Stoffen, die von Tieren produziert werden (Milch, Honig) ist gestattet. Der Einsatz von Rohstoffen aus toten Wirbeltieren (Emuöl, Nerzöl, Murmeltierfett, tierische Fette, Collagen und Frischzellen) ist nicht gestattet.“

Zertifizierte Naturkosmetik ist also garantiert tierversuchsfrei, auch ohne das Häschen mit der schützenden Hand. Für viele kleinere Naturkosmetik Hersteller wäre die doppelte Zertifizierung auch schlichtweg eine Geldfrage, denn jedes Siegel kostet zusätzlich.

Hautbalance garantiert: alle bei Hautbalance angebotenen Naturkosmetik-Produkte sind garantiert tierversuchsfrei und erfüllen die Tierschutz-Anforderungen des Tierschutzbundes.

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