Es gibt unglaublich viele Reinigungs- und Pflegeprodukte für das Gesicht. Sie sind teilweise auf bestimmte Gesichtspartien wie die Augen ausgerichtet, wohingegen sie sich in anderen Fällen für das komplette Gesicht eignen. Dazu zählen Masken und Peelings. Aber was genau ist ein Gesichtspeeling und was erhofft man sich davon?
Gesichtspeeling - was ist das?
Der Begriff Peeling stammt aus der englischen Sprache. So bedeutet das Verb "to peel" auf Deutsch pellen oder schälen. Ein Synonym wäre daher Schälkur, aber diese Bezeichnung ist unüblich. Interessanterweise handelt es sich um einen sogenannten Scheinanglizismus, denn in englischsprachigen Ländern spricht man eher von "exfoliation" oder "scrubbing" statt von einem Peeling. Gewählt wurde der Begriff, weil das Pflegeprodukt dabei helfen soll, die obersten Hautschuppen quasi abzuschälen. Diese flächige Entfernung von oberflächlichen Hautschichten kann am ganzen Körper (inklusive der Füße und Hände) durchgeführt werden und wird zum Teil in dermatologische Behandlungen oder in andere kosmetische Anwendungen integriert. Man geht davon aus, dass schon im alten Ägypten vergleichbare Hautbehandlungen üblich waren. Auch im Nahen und Fernen Osten - u. a. im türkischen Hammam-Bad - kennt man sich mit solchen Hautschälungen aus. In den meisten europäischen Ländern fasste das Haut-Peeling erst ab den 60er-Jahren Fuß.
Das Gesichtspeeling greift auf dieselbe Wirkung zurück wie das Peeling für die Haut an sich, sollte jedoch leicht gesondert betrachtet werden. So gibt es im Gesicht Stellen - wie die Augen und die Lippen - die man auslässt. Außerdem ist es ratsam, für das Peeling fürs Gesicht ausschließlich Gesichtspeeling-Produkte zu verwenden. Immerhin ist die Haut dort besonders zart und sensibel. Aber wie erzielen diese Pflegeprodukte mit natürlichen Inhaltsstoffen ihren peelenden Effekt? Verantwortlich dafür sind die Peelingpartikel, kleine bis sehr kleine Körnchen oder andere harte Substanzen, die beim Abreiben der Hautschuppen helfen. Bei Naturkosmetik zum Gesichtspeeling sind diese Partikel noch winziger und werden als Mikropartikel bezeichnet. Fein und abgerundet, greifen sie die Gesichtshaut nicht an.
Warum Peeling für die Haut?
Vom Gesichtspeeling erhofft man sich einen gleichmäßigen, klaren und schönen Teint. Zudem kann es dabei helfen, die Haut zu regenerieren oder revitalisieren. Abgestorbene Zellen und Unreinheiten werden abgetragen. Pigmentstörungen wie Pigmentflecken mögen damit bekämpft werden. Ebenso hilft ein Peeling im Idealfall dabei, feine Fältchen vorübergehend zu glätten oder vergrößerte Hautporen, Pickel und manche Formen von Akne sowie Hautunreinheiten zu beseitigen oder zu mindern. Die Porenkanäle werden bei der porentiefen Reinigung befreit. Zudem kommt ein massierender Effekt zum Tragen, der die Durchblutung anregt. Durch das Abtragen der abgestorbenen Hautschuppen kommt es darüber hinaus zu einer streichelzarten, weicheren Haut. Die geöffneten Poren machen es leichter, dass pflegende Wirkstoffe der Naturkosmetik besser und schneller in die Gesichtshaut einziehen.
Verschiedene Arten von Peeling für das Gesicht
Grob wird in drei unterschiedliche Peeling-Arten unterschieden, alle davon mechanische und/oder chemische Anwendungen:
- Bei einem tiefen Peeling trägt man die Haut bis zur Kollagenschicht ab. Das bedeutet jedoch, dass ein längerer Heilungsprozess ansteht und sich neue Hautschichten bilden müssen. Diese Methode ist in unseren Breitengraden kaum üblich und birgt gewisse Risiken in sich. Manchmal kommt sie in der Dermatologie oder bei gravierenden Hautproblem zum Einsatz.
- Weniger intensiv ist das mitteltiefe Peeling, bei dem die Hornschicht komplett mithilfe von chemischen Substanzen entfernt. Auch diese Prozedur ist aufwändig und für die regelmäßige Anwendung oder für das Gesicht weniger geeignet. Man muss die Haut hierauf vorbereiten und ihr bis zu einer Woche Zeit geben, um zu verheilen.
- Allseits üblich ist das oberflächliche Peeling. Wie der Name es bereits erahnen lässt, ist ein oberflächliches Peeling auf die oberste Hornschicht beschränkt. Dieses Peeling fürs Gesicht oder für den Körper ist die herkömmliche Anwendung, die man selbst einmal die Woche, öfter oder weniger oft durchführen kann.
Unterschieden wird in mechanisches Peeling und chemisches Peeling, je nach der Wirkung und Anwendung. In Fachkreisen hat sich die Bezeichnung Mikrodermabrasion eingebürgert. Das mechanische Peeling stützt sich auf Mikropartikel mit abschälender Wirkung wie beispielsweise Sand, Tonerde, Salzkristalle, Metall- oder Kunststoffpartikel, zerkleinerte Fruchtkerne oder Samen (speziell zermahlene Aprikosenkerne oder Pfirsichkerne), Wachs, Bürsten, Mikrofasertücher oder Kaffeesatz. Das chemische Peeling hingegen verlässt sich auf den Effekt von sich auf die Hautschicht auswirkenden Substanzen wie Vitamin-A-Säure, Glykolsäure oder andere Fruchtsäuren. Wird ein oberflächliches Peeling korrekt durchgeführt, ist es so gut wie unbedenklich. Einige Personen wie z. B. Menschen mit sehr empfindlicher Haut oder mit Problemen wie Couperose sollten jedoch von einem Gesichtspeeling absehen.
Welches Peeling empfiehlt sich für welchen Hauttyp?
Wie bei allen kosmetischen und pflegenden Produkten macht es Sinn, das Gesichtspeeling auf den Hauttyp oder ein eventuell vorliegendes Hautproblem anzupassen. Normalerweise erneuert sich unsere oberste Hautschicht etwa nach einem Monat, aber man muss nicht darauf warten. Je nach Hauttyp ist ein Peeling sinnvoll. Bei normaler Haut und Mischhaut darf es einmal bis zweimal pro Woche durchgeführt werden, bei unreiner Haut ebenfalls. Das hilft beim Beseitigen von toten Hautschüppchen und übermäßig produziertem Talg, um Mitessern den Kampf anzusagen. Wer trockene Haut besitzt, sollte höchstens einmal pro Woche ein Gesichtspeeling ausprobieren, wenn möglich in der Form eines sanften, schonenden Peelings mit öligen Wirkstoffen. Ein Peeling im Monat reicht aus bei sensibler Haut. Enzympeelings haben sich als besonders mild bewährt, aber es könnte in einzelnen Fällen bei einem chemischen Peeling zu einer allergischen Reaktion kommen.
So oder so sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass die Prozedur ihre Haut zeitweise etwas empfindlicher macht. Sie reagiert z. B. stärker auf aggressive Substanzen in Pflegeprodukten und Make-up oder auf Licht. Letzteres ist ein Grund, warum ein Gesichtspeeling am Abend besser ist. So erhält die Haut über Nacht die Chance, sich zu erholen und ihre natürliche Schutzfunktion wieder zu übernehmen. Zudem darf man sich dann am Morgen auf einen strahlenden Teint nach dem Peeling freuen.
Die korrekte Anwendung
Wollen Sie ein Peeling selbst durchführen, ist der erste und wichtige Schritt die gründliche Gesichtsreinigung mit geeigneten Produkten. Anschließend tragen Sie die Substanz der Peelingcreme oder Gesichtsmaske mit Peeling-Effekt auf Gesichtspartien wie Kinn, Wangen, Nasenrücken und Stirn auf. Es empfehlen sich kreisende Bewegungen und ein sanftes Einmassieren mit den Fingerkuppen. Meist sollte man das Pflegeprodukt auch entlang der Kieferpartie und am Hals bis hin zum Dekolleté auftragen und einwirken lassen. Bitte nicht die sensible Haut der Augenpartie behandeln! Nach der jeweils empfohlenen Einwirkzeit von einigen Minuten waschen Sie die Haut mit Wasser, wobei gegebenenfalls ein Reinigungsprodukt die letzten Reste entfernt. Danach wird abgetrocknet und idealerweise mit einer pflegenden Creme die Gesichtspflege abgeschlossen. Es gibt übrigens auch Produkte für ein Lippenpeeling (bei trockenen Lippen mit Hautschüppchen anzuraten).
Quellen: https://www.nivea.de/beratung/schoene-haut/was-bewirken-peelings#:~:text=Gesichtspeelings%20regen%20die%20Durchblutung%20an,Poren%20und%20damit%20Hautunreinheiten%20entgegenwirken., https://de.wikipedia.org/wiki/Peeling